Hatha Yoga ist wahrscheinlich der bekannteste Yogastil im Westen. Denn die Geschichte des Hatha Yoga geht weit zurück. Zwischen dem 13.-17. Jahrhundert vor Christus wurde eine der wichtigsten klassischen Hatha Yoga Schriften, die Hatha Yoga Pradipika,erstmals schriftlich von Swatmarama verfasst. Im 20. Jahrhundert fand diese alte, weise Schrift ihren Weg in den Westen, wurde dort immer beliebter und prägte das Yoga, dass wir heutzutage noch kennen und praktizieren.
Hatha setzt sich aus "ha" für Sonne und "tha" für Mond zusammen, es symbolisiert sozusagen die zwei Energien, die allem innewohnen. Die kraftvolle, aktive, wärmende, gebende, männliche, solare Energie und die dunkle, sanfte, empfangende, kühle, weibliche, lunare Energie. Vielleicht erinnert dich das auch an Yin & Yang (dazu aber mehr in einem anderen Beitrag). Diese Dualität der Energien spiegelt sich auch in uns wider. Als Ziel von Hatha Yoga kann somit die Harmonisierung dieser beiden Grundenergien in unserem Körper gesetzt werden.
Hatha kann jedoch auch als "kraftvoll", "bewusst" oder „hartnäckig“ übersetzt werden. Es ist ein Yoga der Körperarbeit, der Praxis. In einer Hatha Yoga Stunde werden gut nachvollziehbare, statisch gehaltene, wechselnde Körperübungen (Asanas), verschiedene Atemübungen (Pranayama), Meditation und Tiefenentspannung (Shavasana) miteinander kombiniert. Es findet ein ständiges Wechselspiel von Spannung und Entspannung von Einatmung und Ausatmung statt, sodass die/der Praktizierende die Fähigkeit zurückgewinnt, dynamisch zu handeln (solare Energie) oder auch loszulassen (lunare Energie).
Damit kann Yoga helfen wenn man mal wieder zu verkopft ist, die Sichtweise und Gedankengänge quasi feststecken. Oder wenn schlechte Gewohnheiten überhandnehmen, nicht umsonst gehört auch die yogische Ernährung zu den Hauptpfeilern bzw. Säulen des Hatha Yoga.
Nicht ohne Grund wird dieses Wissen seit Jahrtausenden weitergegeben. Und auch mehr als 2000 wissenschaftliche Studien beweisen die wohltuende Wirkung von Yoga auf das persönliche Wohlbefinden, denn die Gesundheit wird im Yoga ganzheitlich betrachtet. Man lernt die Konzentration auf den Augenblick zu richten, Gedanken und Emotionen können zur Ruhe kommen, ein positives Mindset wird aufgebaut, man spürt den Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung und gleichzeitig wird das Gleichgewicht, die Kraft, die Ausdauer und der Muskelaufbau gefördert und das Körperbewusstsein und das Selbstvertrauen gestärkt. Yoga kann somit zu einer Harmonisierung des gesamten Lebens beitragen und ist dazu in der Lage in einem jeden von uns schlafende Fähigkeiten zu wecken. Worauf wartest du noch?